Im Gebiet des bisherigen Landkreises Stralsund (nordwestlicher Teil des neuen Landkreises Vorpommern-Rügen) haben erstmals vor 11.000 Jahren Menschen gelebt. Ihre Steinwerkzeuge sind vorzugsweise in der Nähe von Gewässern zu finden, wo die von Jagd und Fischerei lebenden Steinzeitmenschen günstige Lebensbedingungen fanden. In einigen Orten unseres Kirchspiels werden noch heute gelegentlich Steinbeile, Pfeilspitzen und anderes Gerät gefunden, das die Ackerbauern und Viehzüchter der Jungsteinzeit vor etwa 5-6.000 Jahren hinterlassen haben. Bei Wendisch-Langendorf haben bis in unser Jahrhundert Hünengräber gestanden. Die Funde aus der Bronze- und Eisenzeit beschränken sich auf einzelne, teils goldene Schmuckgegenstände.
Über die Entstehung und Weihe der Mohrdorfer Kirche ist uns bisher keine Überlieferung bekannt geworden. Der Gründer und Bauherr ist ebenso unbekannt wie die Struktur der Bevölkerung im Dorf selbst. Die Familie von der Osten besaß zu früher Zeit das Kirchenpatronat in Groß Mohrdorf. Sie ließ sich um 1285 (Dendrodatierung des Dachstuhls) einen Adelssitz in der heutigen Stralsunder Schillstraße (das spätere Hintergebäude der Kramercompagnie) errichten. Die grün glasierten Formsteine des Groß Mohrdorfer Spitzbogenfrieses kamen auch dort zur Anwendung. Dies könnte ein Hinweis auf die mögliche gemeinsame Bauherrnschaft sein. Da der Ort Groß Mohrdorf zeitweise zum Besitz des rügenschen Fürsten gehörte, ist ein Einfluss von dort ebenfalls denkbar.
Die christliche Botschaft wurde auf unterschiedlichen Wegen nach Pommern gebracht. Bischof Otto von Bamberg gründete während zweier Reisen 1124 und 1128 in Stettin und Wollin die ersten Kirchen und Gemeinden, westwärts kam er bis nach Demmin. Der Schweriner Bischof trieb um die Mitte des 12. Jh. in der Gegend um Tribsees und Demmin Missionsarbeit. Zum Schweriner Bistum gehörte noch am Anfang des 14. Jh. der Ort Bisdorf – früher Bischofsdorf – bei Groß Mohrdorf.
Die fünf einbahnigen Spitzbogenfenstern des Chores wurden 1894 mit Glasmalereien ausgestattet (Königliches Institut für Glasmalerei Berlin-Charlottenburg), von denen noch vier am Ort vorhanden sind. Die Reste des Fensters sIII sind ausgebaut und gesichert worden. Die Fensteröffnung ist zurzeit mit einer einfachen Rautenverglasung verschlossen.
Nach Bekehrung des pommerschen Adels begann die Einwanderung vom deutschsprachigen Raum aus in das teilweise dünn besiedelte Land. Zuerst kamen in der 2. Hälfte des 12. Jh. Geistliche und Mönche, die die ersten Gemeinden und einige Klöster gründeten. Die slawischen Herrscher holten sich deutsche Adelsfamilien an ihre Höfe: Kaufleute und Handwerker ließen sich dort nieder, wo die späteren Städte entstanden. Aus den westlichen Provinzen kamen Bauern in neu gegründete Dörfer oder in die alten slawischen Siedlungen. Einen großen Einfluss auf die Urbarmachung und Besiedlung der weiteren Umgebung hatte das 1231 vom Rügenschen Fürsten gegründete Zisterzienserkloster in Neuencamp, dem heutigen Franzburg. Innerhalb von 20 Jahren war der Klosterbesitz von ursprünglich vier Dörfern auf 40.000 Morgen Land angewachsen, das zunächst von Laienbrüdern bearbeitet wurde.
Von den freistehenden Mausoleen werden die beiden Bauten in Sichtmauerwerk in den Kunstführern in die zweite Hälfte des 19. Jh. und der Putzbau in die erste Hälfte des 20. Jh. Jahrhunderts datiert. Ursprünglich gab es sogar vier Mausoleen: Der nordöstliche Anbau an die Kirche, die Grablegung früherer Patrone, wurde aber nach 1945 abgerissen. Er war bis 1939 das Mausoleum derer von Klot-Trautvetter auf Hohendorf, seit 1733 Patrone der Groß Mohrdorfer Kirche. 1939 wurde in Hohendorf eine neue Kapelle gebaut, und die Särge wurden dorthin überführt. Da das Memorabilienbuch, in dem Wichtiges notiert werden musste, nicht mehr vorhanden ist, fallen genauere Angaben schwer.
Die früheste bekannt gewordene Erwähnung Groß Mohrdorfs geht auf das Jahr 1278 zurück. Im ältesten Stralsunder Stadtbuch wird von einem Marquard campanarius de Merdherpe berichtet, der geächtet werden sollte, weil er einen Bewohner von Zarrenzin verletzt hatte. Die Urkunde lässt drei Deutungen nach Dr. P. Ramm zu: Entweder handelt es sich um die Person Marquard Glöckner, wobei campanarius als latinisierter Eigenname erschiene, oder es handelt sich um den Glöckner Marquard aus Mohrdorf, der in Stralsund lebte. Als dritte Möglichkeit ist an den Marquard, Glöckner von Mohrdorf zu denken. Nur in diesem Fall wäre die Existenz einer Kirche in Groß Mohrdorf bestätigt. Da eine Entscheidung an Hand der Urkunde nicht eindeutig möglich ist, kann das Jahr 1278 nicht zur sicheren Beurkundung der Kirche verwendet werden. 1328 wird Mohrdorf als Kirchspielort und 1348 werden zwei Geistliche bezeugt.
Als Bauernlegen bezeichnet man die Enteignung und das Einziehen von Bauernhöfen durch Grundherren, um sie als Gutsland selbst zu bewirtschaften. Auch das Aufkaufen freier Bauernhöfe, oftmals unter Anwendung von Druckmitteln, wird als Bauernlegen bezeichnet. Das Legen der Bauerngüter hatte in der Regel den Zweck, das Einkommen der Gutsbesitzer durch unmittelbare Bewirtschaftung der meist nur geringen Ertrag abwerfenden Güter zu erhöhen. (…) Insbesondere in Mecklenburg und Vorpommern verschwanden nach dem Dreißigjährigen Krieg durch das Bauernlegen sowie durch Zusammenlegen mehrerer Hofstellen zu Kleingütern immer mehr eigenständige Bauernhöfe, während die Rittergüter immer größer wurden. (…)
Quelle: Wikipedia
Mehr als hundert Jahre nach Nennung der beiden katholischen Plebane 1348 kam es zur Einpfarrung der ersten Nachbardörfer - Nisdorf 1496, Hohendorf 1512 -, weitere Dörfer folgten im 16. und 17. Jahrhundert. Prahmer Ort und die Sundische Wiese von der Halbinsel Zingst wurden nach 1900 vom Mohrdorfer Kirchspiel gelöst; 1932 wechselte Wendisch-Langendorf von Prohn hierher über.